Hornhaut-Topometrie

„Innovatives Projekt“ Videokeratograph
Zusammen mit dem Kollegen Prof. Dr. Massig (Fachbereich Feinwerktechnik) testen wir zurzeit ein neues Muster, das nicht auf Placidoringen beruht. Das Muster ist im Wesentlichen ein gekreuztes Sinusgitter. Ausgewertet wird die zugehörige Fourier-Transformation im Ortsfrequenzbereich. Ein Patent ist inzwischen erteilt. Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des Programms „Innovative Projekte an den Fachhochschulen Baden-Württembergs“ bis Sept. 2002 gefördert. Jetzt wird das Verfahren weiter optimiert.

Anpassung von Kontaktlinsen in großen Höhen und erforderliche Software
Dieses Projekt wurde auch vom FDA gefördert. Manfred Bufler aus Ruhpolding (Master PCO) hat im November 1999 im Himalaja, zum Teil oberhalb 5000 m, einer Reihe von Versuchspersonen Kontaktlinsen angepasst und mit einem Videokeratographen die Hornhautformen festgehalten. Offenbar gibt es unter extremer Belastung reversible lokale Veränderungen der Cornea. Dieser Aspekt ist sowohl beim Tragen von Kontaktlinsen in großen Höhen als auch bei hoher Belastung zu beachten. Es müssen also verschiedene Keratographenmessungen verglichen werden. Normalerweise ist das bei Keratographendaten im Detail nicht möglich. Wir glauben, dass uns im Bezug auf die Reproduzierbarkeit der Videokeratographenmessungen ein großer Schritt nach vorne gelungen ist. Bisher ließen sich Videokeratographendaten vom gleichen Auge kaum quantitativ vergleichen. Dieses Problem ist jetzt mit Hilfe eines Zentrieralgorithmus gelöst.

Kooperation mit der School of Optometry in Brisbane, Australien
Der Erfahrungsaustausch mit der School of Optometry in Brisbane, Australien soll intensiviert werden. Es sollen die voneinander unabhängig entwickelten Programme zur Beschreibung der Topographie der Cornea aufeinander abgestimmt. Vor allem soll die Zentrierproblematik in einem gemeinsamen Programm gelöst werden.

Shack-Hartmann Sensor
Zusammen mit Prof. Hellmuth, Fachbereich Optoelektronik, wurde ein Arbeitsplatz mit einem Shack-Hartmann Sensor eingerichtet und in Betrieb genommen. Eine Diplomarbeit, in der erste Erfahrungen mit dieser Messtechnik gesammelt wurden, ist im April 2001 abgeschlossen worden. Im Rahmen der Förderung „Basisausrüstung für Medizintechnische Geräte“ in Baden Württemberg konnte im Jahr 2002 ein Wavefrontanalyzer angeschafft werden.

Autor: Prof. Dr. Bernd Lingelbach